Leitmotive
Das Fundament unserer Schulentwicklung
Ab 1996 gehörte die Mittelschule Netzschkau zum regionalen Netzwerk (Sachsen) „Selbstwirksamer Schulen“. Nach einem Jahr intensiver Vorbereitung startete unsere Schule mit dem Schuljahr 1997/98 in eine vom Sächsischen Staatsministerium für Kultus begleitete 3-jährige Projektphase. Inzwischen ist diese Phase beendet und die in diesem Zeitraum gemachten Erfahrungen bilden das Fundament unseres Schulprogrammes.
Weitere Informationen : Netzwerk „Selbstwirksame Schulen“ Wissenschaftliche Begleitung
Hauptziele für die Dauer des Modellversuchs „Selbstwirksame Schule“ aus dem Jahr 1996
1. Hauptziele des Versuchs
Die Hauptaufgaben im Rahmen des Modellversuchs „Selbstwirksame Schule“ sollten sich für die Dauer des Versuchs und möglichst auch darüber hinaus auf zwei wesentliche Punkte stützen:
- die Umgestaltung des pädagogischen Schultages (z.B. Unterrichtsführung und Unterrichtsmethoden, Veränderung der Organisationsstruktur, andere Rhythmisierung des Unterrichtsalltages)
- eine Verbesserung der sozialen Beziehungen zwischen Schülern und Lehrern sowie ein bewussteres Nutzen der Stärken der Schüler und Lehrer zur selbständigeren (selbstwirksameren) Tätigkeit während und außerhalb des Unterrichts in der Schule
Als Resultat unseres Versuches erhofften wir uns eine Steigerung der Lernbereitschaft und des Leistungswillens durch den bewussten Einsatz von Unterrichtsmethoden, die eine Erhöhung der Selbstwirksamkeit beim Schüler zur Folge haben. Aber auch eine Steigerung der Selbstwirksamkeit der Lehrer während des Versuchszeitraumes wollen wir erzielen und damit erreichen, dass Kollegen mehr Mut zum Einsatz neuer oder anderer Unterrichtsmethoden und -formen aufbringen. Begleitend zu diesem dreijährigen Schulversuch wurden den Kollegen fachpraktische und fachtheoretische Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen angeboten.
2. Ausgangssituation
An unserer Schule waren Lernbereitschaft und Leistungswillen bei vielen Schülern, auch bei einem großen Teil der Realschulabgänger, nur unzureichend entwickelt. Erfolgreiches Lernen als eine Grundvoraussetzung für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung wurde von zu wenigen Schülern erkannt. Auch die Toleranz den Lehrern und anderen Schülern gegenüber war ein Problem, das wir noch weiter zur positiven Seite hin verändern wollten. Zu wenig Zeit gab es zum damaligen Zeitpunkt für die Lehrer, mit Schülern ins Gespräch zu kommen. Bestehende Organisationsformen erschwerten es enorm, auftretendes Fehlverhalten im Unterricht unmittelbar zu besprechen und zu klären. Es gab wenig „Freiräume“, um diese Probleme mit den betroffenen Schülern sofort zu beheben, zu oft musste es sogar während der Unterrichtszeit geschehen. Auch war es wichtig, um Lernbereitschaft und Leistungswillen zu steigern, dass das Lehrer-Schüler-Verhältnis in ein Partnerverhältnis, jedoch nicht in ein „Kumpelverhältnis“ umgewandelt werden sollte. Damals gab es dafür auch außerunterrichtlicht noch zu wenig Möglichkeiten. Obwohl sich viele Lehrer unserer Schule um qualitativ guten Unterricht bemühen und das auf Grund ihrer relativ langen Berufserfahrung sehr oft auch schaffen, wurden Unterrichtsmethoden meist zu spontan gewechselt. Oft fehlten die notwendige Risikobereitschaft und das entsprechende Rüstzeug, um vielfältige Methoden gezielt einzusetzen. Zum einen gab es unserer Meinung nach zu wenig Weiterbildungsangebote im methodischen Bereich, zum anderen fehlten dann oft die finanziellen Voraussetzungen, neue Unterrichtsmethoden mit modernen Unterrichtsmitteln erfolgreich umsetzen zu können. Durch SCHILF-Weiterbildungen vor allem im pädagogischen und methodischen Bereich versuchten wir, den Kollegen mehr Sachkenntnis zu vermitteln und damit mehr Mut zum Einsatz neuer Unterrichtsmethoden. Ein weiteres Problem stellte die oft geäußerte Elternmeinung dar, Erziehung sei vorrangig eine Sache der Schule. Damit wurden Verantwortungen auf die Lehrer abgewälzt und brachten zusätzlich Belastungen mit sich. Da dies meist solche Kinder betraf, die oft auch in der Schule Schwierigkeiten bereiten, ist es besonders wichtig, gerade ihre Eltern zu erreichen. Dabei sollten nicht nur Elternabende oder Aussprachen genutzt werden. Wir haben bisher thematische Elternabende für die gesamte Elternschaft mit eingeladenen Referenten zu Themen wie z.B. „Rebellische Jugend - ratlose Eltern“ durchgeführt, um diesen Eltern Unterstützung anzubieten.
Visionen
Die gemeinsame Leitvorstellung der vorherigen Schulprogramme wie „Verbesserung der Lernbereitschaft und des Leistungswillens“ der Schüler, gezielte Arbeit mit Lernsoftware, Evaluation der Unterrichtsarbeit durch die Kollegen und weitere Verbesserung der Methodenbeherrschung, Ausbau der Angebote im Wahlunterichts- und Freiangebotsbereich bleibt auch für die kommenden Schuljahre bestehen und wird durch folgende Schwerpunkte kompletiert:
- Zusammenarbeit und der Informationsstruktur mit den Eltern
- Berufsvororientierung unserer Schüler
- Lernqualität und des Leistungsniveaus
Entwicklungsstand und bisherige Ergebnisse auf unserem Entwicklungsweg wurden in den vorherigen Punkten umfassend geschildert. In einer von uns erarbeiteten Handlungsstrategie zur Visionsumsetzung haben wir eine Übersicht vorliegen, die uns eine zeitliche und inhaltliche Planung zur Zielerreichung erleichtert und uns die Möglichkeit bietet, alle Aktivitäten klar abzurechnen und zu bewerten und mit Verantwortlichkeiten zu hinterlegen. In dieser Strategie sind die einzelnen Schritte zur Zielerreichung präzisiert und auch konkrete Maßnahmen und die Verantwortlichkeiten festgelegt. Damit ist es möglich, aktuelle Zwischenstände zu benennen und den Stand der Umsetzung oder notwendige Zeitreserven schneller zu evaluieren und notwendige Konsequenzen zu ziehen.
Schulprogramm
Hier können Sie das Schulprogramm der Mittelschule Netzschkau als PDF-Datei Downloaden. >> Schulprogramm
Lernspirale
Inhalte und Verteilung der Lernspiralen Klasse 5 - 8
Klasse 5:
- Methodenhefter führen
- Ordnung am Arbeitsplatz
- Hefterführung
- Was ist fächerverbindendes Lernen?
- Tagesablauf
- Markieren
- Texte lesen
- Gedichte / Vokabeln lernen
- Merkmale der Partner- und Gruppenarbeit
- kennen lernen erster Lernmethoden
- üben von Organisationsformen verschiedener Lernformen
Klasse 6:
- Lerntypenermittlung
- Arbeit mit Nachschlagwerken
- Textarbeit
- Verstehen von und Arbeit mit Arbeitsanweisungen
- Schülervorträge / Spickzettel
- Erstellen von eigenen Übersichten und Zusammenfassungen
- Anfänge von Projektarbeit
- Arbeit mit unterschiedlichen Lernmethoden
- erste Ansätze von fächerverbindenden Lernen
- Arbeit mit Lernsoftware
- richtige Form von Mitschriften (Symbole)
Klasse 7:
- selbstständige Vorbereitung auf Klassenarbeiten
- Anlegen eines Stichpunktzettels
- Kontroll- und Überprüfungsmöglichkeiten
- Erkennen von fachübergreifenden Komponenten
- Erstellen von Tabellen und umfangreichen Übersichten
- Arbeit an Lernplakaten
- Kennen lernen neuer Lernmethoden (Expertenmethode,...)
Klasse 8:
- Referatgestalt
- Führen von Diskussionen
- Übersetzungstechniken
- Visualisierungstechniken (besonders im multimedialen Bereich)
- Fremd- und Selbsteinschätzung und -bewertung